Sprachen lernen und Sprachenvielfalt fördern

SVP-Europaparlamentarier Herbert Dorfmann hatte zu Jahresende 2010 eine Anfrage zur Förderung von sprachlichen Minderheiten an die Europäische Kommission gestellt. Nun hat Kommissarin Androulla Vassiliou schriftlich Stellung bezogen.

 

„Welche Maßnahmen hat die Kommission zur Schaffung der Europäischen Agentur zur Sprachenvielfalt und zum Sprachenlernen bereits ergriffen?“ fragte Dorfmann unter Punkt eins in seiner schriftlichen Anfrage. Die zuständige Kommissarin erklärt im Antwortschreiben, dass ihrer Auffassung nach, die Argumente für die Schaffung eines Netzwerkes, zahlreicher und zwingender wären, als jene, die sich zugunsten einer Agentur vorbringen lassen. Im Ramen des Programmes für Lebenslanges Lernen 2007 – 2013 sei eine mehrjährige Finanzierung von Netzen zur Förderung der sprachlichen Vielfalt möglich, so die Kommissarin. Auch sei die Finanzierung von jährlich 50 Mio. Euro für sprachbezogenen Projekte bereits gesichert.

Punkt zwei der Anfrage Dorfmanns beinhaltete die Frage nach den Plänen der Kommission, die sie zur stärkeren finanzielleren Unterstützung der sprachlichen und kulturellen Minderheiten verfolge. Vassiliou erläuterte, dass beispielsweise Kooperationsprojekte und Sondermaßnahmen (etwa die Initiative „Europäische Kulurhauptstadt“ und verschiedene EU-Kulturpreise) sowie durch Zuschüsse für literarische Übersetzungen, finanziert wurden. „Im Jahre 2010 wurde die Übersetzung von 532 Werken der Erzählliteratur mit insgesamt 2,7 Mio. Euro gefördert“, so die Kommissarin weiter.

Abschließend erklärt Dorfmann, „dass die Förderung literarischer Übersetzungen auch für Regionalsprachen, sofern diese in der Verfassung oder im Grundgesetz des jeweiligen Landes als Amtssprache oder Nebenamtssprache anerkannt sind, gewährt werden.“

„Derzeit arbeite die Kommission Vorschläge für die künftigen Programme in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung nach 2013 aus. In diesem Rahmen sollen auch Maßnahmen zur gezielten Förderung von sprachlichen und kulturellen Minderheiten ausgearbeitet werden“, schreibt die EU – Kommissarin abschließend.

Veröffentlicht am 28.03.2011
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