Eine von der Bezirksgemeinschaft Pustertal auf den Weg gebrachte Petition mit fast 5.000 analogen und über 8.000 digitalen Unterschriften hat der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann in Straßburg EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius übergeben. In der Petition verlangen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner von den EU-Institutionen ein Umdenken beim Schutz von Großraubtieren, ein darauf aufbauendes effizientes Management von Bären und Wölfen und mehr Flexibilität für lokale Behörden.
Zunächst hatten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im ganzen Land die Petition unterzeichnet, in einem zweiten Schritt wurde sie auf Initiative des Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Pustertal, Robert Alexander Steger, auch den Pusterer Bürgerinnen und Bürgern vorgelegt. „Dass in gerade einmal zwei Monaten so viele ihre Unterschrift unter die Petition gesetzt haben, zeigt wieder einmal deutlich, wie sehr das Problem gefühlt wird, wie viele Menschen sich Sorgen machen und wie unzufrieden man mit der derzeitigen Situation ist“, erklärte EU-Parlamentarier Dorfmann heute bei der Übergabe der Unterschriften.
Schon seit Monaten fordert Dorfmann in Brüssel größere Spielräume für die Regionen, wenn es um das Management von Bären, vor allem aber Wölfen geht. „Glücklicherweise scheint unsere Sensibilisierungsarbeit Früchte zu tragen, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat selbst angeregt, die Population der Großraubtiere neu zu erfassen“, so der Europaabgeordnete, der diese neue Vorgabe von der Leyens heute auch noch einmal mit EU-Umweltkommissar Sinkevičius besprochen hat.
Dorfmann selbst geht davon aus, dass die neuen Daten zur Population zeigen werden, dass Wölfe in Europa nicht mehr akut gefährdet seien. „Die neuen Daten können dann die Grundlage bilden, die Schutzpolitik auch im Sinne der gestern übergebenen Petition zu ändern, den Schutzstatus der Wölfe zu lockern und so ein effizientes Management vor Ort zuzulassen“, so der Südtiroler Europaparlamentarier.