Olivenöl wie bisher!

Wer im Restaurant zukünftig seinen Salat abschmecken oder sein Stück Brot in etwas Olivenöl tunken möchte, der wird wie bisher das Ölkännchen nutzen können, das in vielen Lokalen auf dem Tisch steht. Vor kurzem hatte es einen Vorschlag der Europäischen Kommission gegeben, europaweit genau diese Ölkännchen zu verbannen. Damit sollte sichergestellt werden, dass dem Verbraucher nicht billiges Speiseöl als hochwertiges Olivenöl präsentiert wird. Nach heftigen Protesten vor allem aus Mitgliedstaaten im Norden Europas hat Agrarkommissar Dacian Ciolos die Verfügung wohl zu Recht in einer Schublade verschwinden lassen.
Natürlich ist der Konsument besser informiert, wenn er das Öl in einer etikettierten Flasche serviert bekommt, aber es stellt sich schon die Frage, ob es Aufgabe der EU ist, solche Regeln zu erlassen. Manchmal ist es vernünftiger, Dinge dem freien Markt zu überlassen. Der Gastwirt macht sich seine Überlegungen, wie er ein Produkt so gut wie möglich darstellen kann und der Konsument weiß im Regelfall, dass sehr wertvolle Olivenöle nicht im billigen Kännchen auf den Tisch kommen.
Der Fall zeigt aber auch, wie wichtig eine tiefgreifende Diskussion ist: Wir im Parlament wussten vom Kommissionsvorschlag nichts und waren genauso erstaunt wie die europäische Öffentlichkeit. Wenn wir die Sache gründlich diskutiert hätten, wären wir wahrscheinlich draufgekommen, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige war.

Veröffentlicht am 03.06.2013
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