Mit Kanonen auf Spatzen schießen

Dorfmann fordert grenzübergreifenden Ansatz für Luftverbesserung

Ab dem 1. November soll es wieder soweit sein. Das stundenweise Fahrverbot für Fahrzeuge der Klasse Euro 0 und Euro 1 wird in den Städten Bozen und Brixen in Kraft treten - zur Verbesserung der Luftqualität. Für den SVP-Bezirksobmann des Eisacktals und EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann wird damit vom wirklichen Problem abgelenkt: „Ich begrüße die Bestrebungen der Landesumweltagentur und der Städte für eine bessere Luftqualität und der Einsatz gegen den Feinstaub war auch erfolgreich. Das Problem der Stickoxide kann aber nicht in den Städten gelöst werden, dazu braucht es endlich klare Regelungen auf der Brennerautobahn“. Die Messwerte zeigen deutlich, wo die Stickoxide vor allem herkommen: von der Brennerautobahn.
Der Grenzwert für Stickoxide wird entlang der Brennerautobahn seit Jahren chronisch überschritten, ohne dass konkrete und wirksame Maßnahmen dagegen unternommen werden.

„Täglich fahren ca. 50.000 Autos auf der Autobahn durch das Eisacktal, davon mehrere tausend Euro 0 und Euro 1 Fahrzeuge, vor allem auch alte LKWs. Wenn wir nun unseren Leuten verbieten, mit ihrem Auto in die Stadt zu fahren und ab nächstem Jahr auch noch die Motorroller stilllegen wollen, dann schießen wir wohl mit Kanonen auf Spatzen“, meint Herbert Dorfmann. Im berechtigten Einsatz gegen Feinstaub mögen diese Maßnahmen sinnvoll sein, den Stickoxidewert wird man damit weder in Brixen noch in Bozen senken.
Es brauche, so Herbert Dorfmann, endlich den Mut, den Menschen zu sagen, dass der Verkehr auf der Brennerautobahn nicht nur Lärm verursacht, sondern auch gesundheitlich bedenklich ist. Deshalb müssen Maßnahmen gefunden werden, um den Verkehr von stark verschmutzenden Fahrzeugen auf der Brennerautobahn zu verbieten.

In Südtirol allein ist dies sicher schwierig, aber wenn die Länder entlang des Alpenkorridors koordiniert vorgehen würden, müsste es möglich sein, die Durchfahrt für stark verschmutzende Fahrzeuge zu verbieten. Die EU würde sich jedenfalls schwer tun, ein solches Verbot abzulehnen, geht es doch darum, Grenzwerte einzuhalten, welche die Europäische Union selbst vorschreibt.

Veröffentlicht am 25.10.2011
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