Meisterausbildung auf europäischer Ebene verteidigen

Obermeister Martin Haller trifft EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann

Während man auf europäischer Ebene die duale Ausbildung als Vorzeigemodell anpreist, wird die Meisterpflicht immer wieder infrage gestellt. Vor allem Deutschland setzt sich vehement für die Reglementierung von Handwerksberufen ein. In Südtirol wurde die Meisterpflicht bereits in den 80er Jahren abgeschafft. „Dennoch ist dies auch hierzulande ein Thema", erklärte Obermeister Martin Haller bei seiner Aussprache mit EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann.
In einer vom Meisterbund organisierten Aussprache brachte der Obermeister dem EU-Parlamentarier die Anliegen der Meisterinnen und Meister näher und stellte den Verein, dessen Zweck und Ziele vor. „Vor allem in der Lehrlingsausbildung nehmen die Meister einen hohen Stellenwert ein", betonte Haller.

Mehr Wertschätzung und Anerkennung

In Südtirol wurde im Gegensatz zu Deutschland die Meisterpflicht für die Selbstständigkeit bereits vor geraumer Zeit abgeschafft, dennoch entscheiden sich jährlich über 100 junge Menschen für diesen Ausbildungsweg: Sie bürgen mit ihrer Qualifikation für Qualität im Beruf und zeichnen sich in der Ausbildung von Lehrlingen durch zusätzliche Kompetenz aus. Die Frage, mit welcher Qualifikation jemand ein Unternehmen eröffnen kann, werde in Zukunft europaweit eine Rolle spielen, war der EU-Parlamentarier Dorfmann überzeugt.
Auf die Fahnen geschrieben hat sich der Meisterbund vor allem die Anerkennung des Südtiroler Meisterbriefes im Ausland: „Innerhalb Europa müsste es einfach sein, sich gegenseitig Ausbildungswege anerkennen zu lassen", betonte der Obermeister und bedauert: „Leider werden Interessierten immer wieder Steine in den Weg gelegt." In diesem Zusammenhang sei auch die Schaffung einer internationalen Bezeichnung für den Meister wichtig.
„Ziel des Meisterbundes ist es", betonte Haller, „die Wertschätzung und Anerkennung für Meisterinnen und Meister zu steigern - und das nicht nur in Südtirol, sondern auch in Italien und vor allem in ganz Europa."

Veröffentlicht am 12.06.2015
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