Lärmverminderung im Schienenverkehr

In Bern fand gestern ein Treffen von Vertretern der Eisenbahnen statt, welche die Alpen - Rhein Achse bedienen. Dabei wurden Maßnahmen zur Eindämmung von Lärm diskutiert, welcher von Güterwaggons verursacht wird.

Der Südtiroler EU Abgeordnete Herbert Dorfmann berichtete dabei über die europäischen Regelungen zur Lärmreduzierung und über die Situation an der Brennerstrecke.

 

Das Europäische Parlament hat vor zwei Jahren 262 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um alte Eisenbahnwaggons zu sanieren.

"Es ist sehr ernüchternd zu sehen, dass dieses Programm bisher nur in Deutschland wirklich genützt wird. Dort sind bereits 160.000 Wagen saniert, das ist die Hälfte der Flotte. Der Druck der Öffentlichkeit zeigt dort offensichtlich Wirkung" meint Herbert Dorfmann.

Die Schweiz wird ab dem Jahr 2020 die Durchfahrt mit nicht sanierten alten Waggons verbieten. Das sei, so Herbert Dorfmann, zwar an und für sich vorbildhaft. Aber es birgt auch die Gefahr, dass  vor allem die italienische Bahn dann die wenigen neuen Wagen für die Rheinstrecke nutzt und mit alten und lauten Waggons über den Brenner fährt.

"Es ist höchst an der Zeit, in ganz Europa wirkliche Grenzwerte für Lärmemissionen auf der Schiene einzuführen. Bei Autos, LKW' s, Bussen oder Flugzeugen gibt es diese seit Jahrzehnten" meint Herbert Dorfmann.

Die Vertreter der Bahn aus Deutschland und den Niederlanden kündigten auf dem Treffen in Bern an, einseitig nationale Regeln einzuführen und damit der Schweiz zu folgen, sollte die EU nicht handeln. Dieser Druck, so Dorfmann, sei dringend notwendig, um die Widerstände in Brüssel, unter anderem auch aus Italien zu brechen. "Die Europaregion Tirol sollte in dieser Frage gemeinsam handeln und ebenfalls Druck ausüben. Die Brennerstrecke darf nicht zu einem Korridor werden, auf dem schrottreife Eisenbahnwagen fahren, die auf anderen Strecken verboten werden" meint Herbert Dorfmann abschließend.  

Veröffentlicht am 25.06.2015
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