Herbert Dorfmann trifft Tibor Navracsics, EU- Kommissar für Mehrsprachigkeit

Der Südtiroler Abgeordnete im Europäischen Parlament traf heute in Straßburg den EU Kommissar Tibor Navracsics. Der ungarische Kommissar ist zuständig für die Bereiche Bildung, Kultur, Jugend und Sport sowie Mehrsprachigkeit. 

Dorfmann sprach mit dem Kommissar über die derzeit im Parlament debattierten neuen Bestimmungen im Bereich des digitalen Binnenmarkts. Besonders für sprachliche Minderheiten ist der Zugang zu Filmen, Fernsehsendungen und Onlineangeboten aus dem Ausland wichtig. Film- und Fernsehrechte, vor allem auch bei großen Sportveranstaltungen, erschweren diesen Zugang aber zunehmend. Deshalb muss es gemeinsame europäische Regeln geben, welche den digitalen Markt entnationalisieren. Das Verbot, in Südtirol wichtige Fußballspiele in deutscher Sprache zu senden, kann nicht akzeptiert werden. Kommissar Navracsics sicherte seine Unterstützung in diesem Bereich zu.

Herbert Dorfmann unterstrich im Gespräch mit Kommissar Navracsics auch, dass Sprachminderheiten den Zugang zu eigenen Medien haben müssen. "Die europäischen Institutionen, Kommission und Parlament, geben jedes Jahr viel Geld für Öffentlichkeitsarbeit aus. Man bräuchte kein neues Geld, man müsste nur einen kleinen Teil dieses Budgets für Medien und Informationskanäle reservieren, die Minderheiten zur Verfügung stehen. Damit wäre vielen Minderheitenzeitungen und kleinen regionalen Medien sehr geholfen" sagte Herbert Dorfmann.  Thema der Aussprache im Europäischen Parlament waren auch die vielen in ihrer Existenz bedrohten Sprachen in Europa. Dorfmann zeigte am Beispiel der Ladiner in Südtirol auf, dass auch eine kleine Sprachgruppe weiterentwickelt werden kann, wenn es die notwendige politische Aufmerksamkeit und Unterstützung gibt. Beides ist vielerorts in Europa nicht der Fall, sodass leider viele Sprachen nur mehr von wenigen oft älteren Menschen gesprochen werden und vom Aussterben bedroht sind.

 

 

Veröffentlicht am 04.02.2016
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