Europäische Agrarreform unter Dach und Fach
Der heutige Mittwoch dürfte ein entscheidender Tag für die Reform der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik werden. Der südtiroler Europaabgeordnete Herbert Dorfmann sitzt in Brüssel im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und ist zuversichtlich, dass Südtirol am Ende zu den glücklichen Gewinnern dieser Reform gehören wird. Ein agrarpolitisches Stimmungsbild aus südtiroler Sicht.
„In der Nacht haben sich die EU-Landwirtschaftsminister für die Reformvorschläge ausgesprochen, nun finden heute Vormittag letzte Verhandlungen zwischen Rat und Parlament statt. Nach den Besprechungen in den einzelnen Fraktionen im Parlament um die Mittagszeit, trifft sich am Nachmittag der Agrarausschuss des Parlaments um über den Stand der Dinge zu beraten“, schildert Herbert Dorfmann.
Die Reform dürfte dann am späten Nachmittag im Trockenen sein. Eine endgültige Zustimmung ist allerdings heute nicht möglich, auch weil eine definitive Entscheidung über den Haushalt der Union für die Jahre von 2014 bis 2020 nach wie vor aussteht. Die zustimmende Haltung von Rat und Parlament bedeute indes, dass die definitive Zustimmung im Herbst eigentlich nur mehr Formsache ist, meint der Abgeordnete.
Erfolg für heimische Berglandwirtschaft
„Wir haben jahrelang auf den heutigen Tag hingearbeitet. Dabei ging es für mich immer darum die Landwirtschaft in benachteiligten Gebieten und vor allem die Berglandwirtschaft zu stärken. Wir haben entscheidende Schritte nach vorne gemacht. Das brauchen unsere Bergbauern und ich bin froh darüber. Es ist uns gelungen die Ausgleichszulage zu erhöhen, die Agrarumweltprämie abzusichern, eine bessere Jungbauernförderung zu schaffen und die Investitionszuschüsse weiterzuführen“, erklärt Dorfmann am Vormittag.
Ein wichtiger Schritt aus südtiroler Sicht ist auch die Neuverteilung der Flächenprämien, die bisher zum Vorteil der großen Betriebe in Gunstlagen ausgefallen sind. Allerdings wird diese Angleichung nur schrittweise stattfinden. Der Widerstand jener, die bisher ordentlich bedient worden sind und mit dieser Reform verlieren werden, bleibt groß. Hier ist nun auch der Staat in der nationalen Umsetzung gefragt!“ so der SVP-Abgeordnete.
Ein offenes Kapitel bleibt die Zukunft der Milch im Berggebiet. Die Reform beinhaltet keine wirkliche Absicherung für benachteiligte Gebiete nach dem Auslaufen der Milchquoten. Hier muss in den nächsten zwei Jahren noch gearbeitet werden. "In vielen Berggebieten gibt es wenige Alternativen zur Milchproduktion und wir müssen den Milchbauern Perspektiven bieten, wenn wir die Landwirtschaft am Berg langfristig halten wollen", meint Herbert Dorfmann.
„Wichtig für unser Land ist, dass die bisherigen Unterstützungen der Vermarktungsorganisationen im Bereich Obst weitergehen. Außerdem dürfte die öffentliche Unterstützung der Hagelversicherung im Trockenen sein. Das System der Pflanzrechte im Weinbau wird abgelöst von einem Genehmigungsmechanismus für neue Anbauflächen, welche Weinbauern kostenlos erhalten.
"Ich finde, für Südtirol ist dieses Ergebnis ein richtiger und wichtiger Schritt für die heimische Landwirtschaft bis zum Jahre 2020“, resümiert Dorfmann zufrieden.
Brüssel, am 26.06.2013 – 10.00 Uhr
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