Dorfmanns Bericht zur „Farm-to-fork-Strategie“ vom EU- Parlament angenommen

Der Green Deal ist die politische Selbstverpflichtung der EU mit dem Ziel, bis 2050 die Netto-Treibhausgasemissionen auf null zu reduzieren. Ein wichtiger Teil zum Erreichen dieser Klimaziele ist die Strategie „Farm to fork“ ­ vom Hof auf den Teller: Die EU will künftig gesündere Lebensmittel erzeugen, die Ernährungssicherheit weiter garantieren, ein faires Einkommen für Landwirte gewährleisten und eine nachhaltige Landwirtschaft umsetzen. Südtirols EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann ist Berichterstatter zur Strategie „Farm to fork", dem Flaggschiff der EU-Lebensmittelpolitik. Am Montag wurde in Straßburg debattiert, gestern abgestimmt und heute früh bekannt gegeben, dass die Strategie angenommen wurde.

 

Europa will als erster Kontinent bis 2050 klimaneutral werden und bis 2030 die Emissionen im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent reduzieren. Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle: Die Strategie „Farm to fork“ soll bis 2030 umgesetzt werden. Es geht dabei unter anderem um die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und um besseren Bodenschutz. Ein Viertel aller Anbauflächen Europas sollen für den Bioanbau genutzt werden und der Biodiversität soll mehr Aufmerksamkeit zukommen. Bei Nutztieren sollen weniger Antibiotika zum Einsatz kommen. Gleichzeitig geht es um eine ausgewogenere und gesündere Ernährung der Bevölkerung, um weniger hoch verarbeitete Produkte und drastisch reduzierte Lebensmittelverschwendung. Zusätzlich soll die Strategie „Farm to fork“ beitragen, Lebensmittel wertvoller zu machen und Essen und Trinken neu zu positionieren. 

 

Herbert Dorfmann ist überzeugt, dass der Pflanzenschutz bei der Lebensmittelproduktion weiter verbessert werden kann. Er betont aber auch, dass die Landwirtschaft seit Jahrzehnten daran arbeitet: „Wir können den Input in die Landwirtschaft zwar weiter reduzieren, dürfen aber unsere Selbstversorgung mit Lebensmittel in Europa nicht aufs Spiel. Die Bauern werden zunehmend neue Technologien wie Sensor- und Satellitentechnik und künstliche Intelligenz einsetzen. „Wenn Sie auf eine Landwirtschaftsmesse gehen, stellen Sie fest, dass fast alle Maschinen über Robotik-Komponenten oder Sensoren verfügen“, sagt Herbert Dorfmann. Um die Klimaziele zu erreichen, sei nicht eine Rückkehr zur Landwirtschaft wie vor 50 Jahren der Weg. Vielmehr müssen die Erkenntnisse der Wissenschaft genutzt werden, um zielgerichtet Pflanzenschutz zu betreiben, zu düngen oder zu beregnen.

 

 Auch die Aus- und Weiterbildung bleibt ein zentrales Anliegen, sagt Herbert Dorfmann. „Wir brauchen nicht nur mehr junge Menschen in der Landwirtschaft, sie müssen auf die künftigen Herausforderungen auch vorbereitet sein“, sagt der EU-Parlamentarier. Forschung und Entwicklung müsse eine Kombination aus öffentlichen Einrichtungen und Universitäten sein, mit starker Beteiligung privater Partner und der Landwirte selbst.

 

Als Berichterstatter der Farm-to-fork-Strategie hat sich Herbert Dorfmann in den vergangenen Monaten intensiv mit der Lebensmittelkette auseinandergesetzt. Eines sei klar, sagt er: „Die Farm-to-fork-Strategie kann nur gemeinsam umgesetzt werden. Eine besondere Verantwortung hat dabei der Verbraucher. Er entscheidet tagtäglich mit seinen Entscheidungen beim Einkauf, ob nachhaltige und hochwertige und damit auch etwas teurere Lebensmittel am Markt eine Chance haben.“

Veröffentlicht am 20.10.2021
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