Dorfmann 2.5: „Zweieinhalb Jahre im Einsatz für unser Land“
Herbert Dorfmann zieht Bilanz nach erster Halbzeit im Europäischen Parlament
Der Ort war gut gewählt. Die Europäische Akademie ist Symbol für Innovation und Internationalität – und Europa. In einer Pressekonferenz zog EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann heute Vormittag in Bozen Bilanz über zweieinhalb Jahre in Brüssel und Straßburg. „Ich will mit diesem Bericht keineswegs auf meine Leistungen hinweisen, sondern einen nüchternen Überblick über meine Arbeit nach zweieinhalb Jahren wagen“, so Herbert Dorfmann.
Anwesend war auch Parteiobmann Richard Theiner, der eingangs auf die zunehmende Wichtigkeit der Europäischen Einheit hinwies: „Wir müssen anerkennen, dass die europäische Integration voranschreitet und wir ein Teil davon sein dürfen, diese Chance müssen wir nutzen“, so Theiner.
In seinem Bericht wies Dorfmann auf die zunehmend schwieriger werdende Finanzsituation der EU hin. Als einer der Berichterstatter arbeite er intensiv an der Neuordnung der Europäischen Wirtschaftssteuerung, ein erstes Maßnahmenpaket sei im November verabschiedet worden. „ Es kann nicht sein, dass wir eine gemeinsame Währung haben, aber die Mitgliedsstaaten sich nicht auf eine gemeinsame Wirtschaftspolitik einigen können. Genau hier fordern wir im Europäischen Parlament eine Neuausrichtung. Dieser Praxis werden wir mit dem so genannten Six Pack einen Riegel vorschieben“, so der EU-Abgeordnete.
Die Erweiterung der Europäischen Union hat neuen Herausforderungen im Bereich des Schutzes der Minderheiten gebracht, hier ist unsere Situation Vorbild. „Immer wieder erkläre ich unser Autonomiemodell anderen Minderheitenvertretern und der EU-Kommission in Brüssel“, so Herbert Dorfmann.
Besonderes Augenmerk legt er auch auf die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union ab 2014. Berglandwirtschaft stärken und benachteiligte Gebiete unterstützen, lautet hier sein Credo. Als Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung hat er direkten Einfluss auf diese Gesetzgebung. „Im vergangenen Herbst hat Kommissar Dacian Ciolos die Vorschläge vorgelegt, nun versuchen wir die Anliegen der Südtiroler einzubauen. Richtlinien und Verordnungen müssen schließlich auch in einem kleinen Land umzusetzen sein“, appelliert Dorfmann.
Kümmern tue er sich in Brüssel und Straßburg aber keineswegs nur um Wirtschaft und Landwirtschaft, sondern die Palette auf diesem Terrain sei breit gefächert. So hat sich der ehemalige Feldthurner Bürgermeister neben Themen wie Studientitelanerkennungen, Verkehr, grenzüberschreitende Ausschreibungen und vielem mehr auch um lokale Anliegen der Bürgerinnen und Bürger stark gemacht.
Abschließend wagte Dorfmann einen Ausblick über die Herausforderungen der nächsten zweieinhalb Jahre: „Schwerpunkt ist es zusammen mit dem Bürgern unser gemeinsames Europa weiter zu bauen.“