Dem lokalen Wolfsmanagement einen entscheidenden Schritt näher

Das Plenum des Europäischen Parlaments hat heute einen Entschließungsantrag zum Aktionsplan für Menschen, Natur und Wirtschaft angenommen, in dem es auch um die großen Beutegreifer wie dem Wolf geht. Der Südtiroler Europaabgeordnete Herbert Dorfmann hat den Entschließungsantrag als Berichterstatter der Europäischen Volkspartei federführend ausgearbeitet, mit dem Ziel, lokalen Ebenen mehr Kompetenzen im Wolfsmanagement einzuräumen.

„Diese Abstimmung ist ein Meilenstein in der Debatte um den Wolf im Europäischen Parlament. Zum ersten Mal hat eine Mehrheit der Abgeordneten anerkannt, dass der Schutz des Wolfes nicht absolut sein darf und die Entwicklung der ländlichen Räume, der lokalen Landwirtschaft und des Tourismus zumindest gleich wichtig sind. Der Wolf ist, gleich wie der Braunbär, in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) als besonders schützenswerte Art eingestuft. Vielerorts, auch in den Alpen, gibt es inzwischen aber stabile Wolfpopulationen und der Wolf ist in Europa keineswegs vom Aussterben bedroht. Deshalb soll der Schutz des Wolfes herabgestuft und den lokalen Gegebenheiten angepasst werden" sagt Herbert Dorfmann.

Herbert Dorfmann betont aber auch, dass die Staaten bereits heute im Rahmen von Aktionsplänen die Wolfsbestände regulieren könnten, wenn sie zur Gefahr für den Menschen und für das biologische Gleichgewicht werden oder die Schäden in der Landwirtschaft nicht mehr tolerable Ausmaße annehmen. In Italien ist es auch nach jahrelangen Debatten nicht gelungen, einen solchen Plan zu genehmigen und der Wolf genießt somit absoluten Schutz.  

"Der Rückkehr des Wolfes in den Alpenraum kann nicht einfach tatenlos zugeschaut werden. Es braucht die Zusammenarbeit aller politischen Ebenen, der EU, der Staaten und auch des Landes, um eine für alle akzeptable Lösung zu finden. Die heutige Abstimmung im Europäischen Parlament ist auf europäischer Ebene ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung" meint Herbert Dorfmann.

Veröffentlicht am 16.11.2017
87
Parlamentarische Anfragen
seit 2009 bis jetzt.
98
Prozent Anwesenheit
bei Abstimmungen im Plenum seit 2014.
50
Besuchergruppen
durchschnittlich pro Jahr.